Königin-Katharina-Stift / Stuttgart – 2. Preis

 

Unser Team freut sich über den 2. Preis beim Wettbewerb für den Erweiterungsbau des Königin-Katharina-Stift in Stuttgart.  Glückwunsch an das Wettbewerbsteam und unsere Freianlagenplaner von Planstatt Senner!

Der kompakte Erweiterungsbau des Königin-Katharinen-Stift Gymnasiums in exponierter Lage am „Oberen Schloßgarten“ wird selbstbewusst und doch zurückhaltend als viergeschossiger Baukörper westlich des unter Denkmalschutz stehenden Bestandsgebäudes positioniert. Von der Schillerstraße wird das Gebäude bewusst etwas nach Süden abgerückt um einen angemessenen Vorplatz für das sichere Ankommen der Schülerinnen und Schüler an der aktuell noch viel befahrenen Straße zu gewährleisten. Gleichzeitig kann so die nord-westliche Gebäudeecke des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes freigestellt erhalten bleiben. Durch die städtebauliche Setzung entsteht so eine ebenerdige, attraktive Campusmitte die sich zu den umliegenden Freibereichen im Oberen Schloßgarten hin öffnet. Der in seiner Höhe, wie Masse zurückhaltende Baukörper orientiert sich dabei an den weiteren umliegenden Sonderbausteinen die sich jeweils zum Park hin orientieren und Rückwertig von den dominierenden Hauptgebäuden gefasst werden. Hier wird die Grundstruktur des pavillonartigen Ensembles im Park aufgegriffen und fortgeführt: Begonnen beim Landtag, Württembergischer Kunstverein, Foyer des Schauspielhauses, neu entstehender Gastronomiepavillon vor dem Schloßgartenhotel, Erweiterungsbau des Königin-Katharinen-Stift Gymnasiums, bis über die Schillerstraße hinweg zu den neuen Lichtaugen des Hauptbahnhofs bis hin zum Planetarium.

KKS_Lageplan

Maximale räumliche Qualität mit viel Tageslicht und wandelbaren flexiblen Strukturen, trotz einer maximalen Kompaktheit bestimmen den Entwurfsansatz für den Erweiterungsbau des Königin-Katharinen-Stifts.  Der Neubau soll neben den grundlegenden Funktionen für Schulunterricht und Ganztagsbetreuung vorwiegend ein Ort sein an dem sich jedes Individuum der Schulfamilie frei entfalten und seinen ganz persönlichen Teil zum gemeinsamen Schulleben beisteuern kann. Ein Spezifikum der Schule ist das Freie Lernen, in dem die Schüler*innen eigenverantwortlich arbeiten und sich dabei methodisches Wissen praktisch aneignen. Die Unterrichtsbereiche sind flexibel in Clustern angeordnet, sodass sowohl traditioneller als auch projektorientierter Unterricht nebeneinander stattfinden kann. Durch geschickte Anordnung der Räume, eine hohe Flexibilität in der Grundrissgestaltung sowie die geplante Skelettbauweise sind multifunktionale Nutzungen der Räumlichkeiten möglich. Ein offenes, vielfältiges Lernen soll hier durch die Architektur gefördert werden.

Das Erdgeschoss leitet mit seinen großzügigen Öffnungen ins Gebäude ein. Auf dieser Ebene befinden sich die Ganztagesbereiche, die Mensa mit Musik- und Theaterräumen. Das Foyer mit seinem lichtdurchfluteten und geschossübergreifenden Atrium verbindet dabei mit der offenen Treppe die Geschosse miteinander und schafft so Raum für Kommunikation und Begegnung. Großzügige Verglasungen und Fluraufweitungen sorgen für eine natürliche Belichtung und lassen Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen.

Vom nördlichen Vorplatz an der Schillerstraße gelangt man unter dem überdachten Vordach in das zentrale Foyer, das sich zur großzügigen Aula – dem Herz der Schule – hin öffnet. Dieser Bereich dient vorrangig als Mensa – kann bei Bedarf durcch Zuschaltung des Ganztagsbereichs, sowie der beiden Musik- und Theaterräumen zu einer großen multifunktionalen Veranstaltungsfläche zusammengeschaltet werden. Die überhöhten Musikräume können durch mobile Bühnenpodeste für vielfältige Veranstaltungen zur Aula und zum Pausenhof hin geöffnet werden.
Die Mensa öffnet sich mit Ihren Essbereichen in Richtung Süden zum großzügigen Pausenhof. Hier lädt der überdachte Bereich zum Essen im Freien ein.