Katholische Kirche – Litzelstetten

Die ehemalige Kirche in Litzelstetten war mit 114 Plätzen seit langem zu klein. Die ursprüngliche Planung eines vollkommen neuen Kirchenzentrums mit Kirche, Pfarrhaus, Kindergarten und Gemeinderäumen auf einem neuen Bauplatz wurde zu Gunsten einer bescheideneren Lösung auf dem Platz der ehemaligen Kirche aufgegeben. Da Turm und Chor unter Denkmalschutz stehen und nicht abgebrochen werden durften, hätten diese Bauteile ohnehin renoviert werden müssen, ohne dass eine sinnvolle Nutzung in Aussicht stand. Außerdem sollte das Ortsbild von Litzelstetten und das Gesamtbild in der Landschaft erhalten bleiben.

Wegen der knappen Platzverhältnisse wurde der Bau des Gemeindezentrums auf einem naheliegenden Grundstück errichtet, das auch genügend Raum für Parkplätze und einen geplanten Kindergarten bietet.

Die einzelnen Dachseiten sind weit abgeschleppt, so dass das aufgehende, verputzte Mauerwerk nur ca. ein Geschoss hoch in Erscheinung tritt.

Türen und Fenster sind mit Stahlprofilen ausgeführt. Der Bodenbelag ist innen und außen durchgehend aus Granitpflaster (innen z.T. mit Natursteinplatten). Die Heizung des Kirchenraumes erfolgt über eine kombinierte Warmluft- und Fußbodenheizung.

Die Dachhaut, die von der Untersicht mit einer sichtbaren Schalung gezeigt wird, trägt sich auf horizontal verlaufende Sparrenpfetten ab. Die Sparrenpfetten sind auf Doppelbiegung bemessen und an den Auflagern mit Bulldog-Dübeln und Holzschlüsselschrauben auf unter 45 Grad Dachneigung verlaufenden Bindern aus Brettschichtholz befestigt. Die Empore wurde an die Dachkonstruktion angehängt.

Die Dachbinder aus Brettschichtholz verlaufen am Dachrand bis zum First oder bis zu Kehl- oder Gratbindern, die ebenfalls Doppelzangen aus BSH sind. Die Auflager am Dachrand sind Pfosten, die in Betonsockeln am Fuß eingespannt wurden. Im Dachraum liegen die Binder auf einer Art Pfettenkranz auf, der an seinen Eckpunkten über kreuzförmige zusammengeschraubte Stützen aus BSH ihre vertikalen Lasten nach unten abgibt. Lediglich im Bereich des Altarraumes befindet sich ein 3-dimensionaler Fachwerkträger, der die Dachlasten in die Altarraum-Seitenwände einträgt. (Text: Detail 5/1982)

Auszeichnungen

BDA Preis 1984, Holzbaupreis 1790

  • Ort

    Konstanz-Litzelstetten

  • Auftraggeber

    Kath. Kirche Litzelstetten

  • Status

    Fertiggestellt 1980